Geburtsstunden von Fliege und Krawatte

Krawatte und Fliege sind Accessoires, die seit Jahrhunderten Teil der bürgerlichen Mode sind. In Einzelfällen ist das Tragen einer Fliege oder Krawatte sogar vorgeschrieben. Das Wort Krawatte leitet sich von Kroate ab. Einer Legende zufolge soll ein kroatisches Reiterregiment bei einer Parade am Hof Ludwig XIV. mit entsprechenden Halstüchern aufmarschiert sein, was den König so beeindruckte, dass er seither selbst entsprechend gebundene Tücher getragen haben soll, was die Krawatte zu einer Mode bei Hof werden ließ.

Wie setze ich Fliege und Krawatte ein?

Die Fliege ist ein Querbinder, der ebenfalls aus einem Band geknotet wird. Sie wurde schon früh bei festlichen Anlässen zum Frack oder Smoking getragen. Besonders in England des 19. Jahrhunderts waren Krawatte und Fliege verbreitet und ein Klassen-Attribut. Das zeigt sich auch daran, dass während der Französischen Revolution Revolutionäre bewusst auf dieses Accessoire einer adligen Gesinnung verzichteten und stattdessen rote Halstücher trugen. Umgekehrt trugen Vertreter des Bürgertums die Krawatte, um ihre Anspruch auf Gleichwertigkeit gegenüber dem Adel zu unterstreichen. Heute ist es eine Frage des Anlasses und der Branche, ob eine Krawatte anthrazit getragen wird oder ob sie verzichtbar ist. Bei wichtigen Geschäftstreffen ist sie jedenfalls ebenso vorgeschrieben, wie bei festlichen Anlässen. Auch beim Besuch eines gehobenen Restaurants oder eines Spielcasinos ist sie oft Pflicht.

Deshalb wird sie im privaten Rahmen oder geselliger Runde oft als unpassend empfunden denn sie signalisiert Förmlichkeit und eine gewisse Distanz, die bei solchen informellen Treffen als unpassend empfunden wird. Oft gehört die Krawatte auch im Dienstleistungsbereich als Clip-on-Tie zur Kleiderordnung. Diese Krawatten werden nicht gebunden, sondern sind angehängt, bzw. angeknüpft. Dies hat vor allen Sicherheitsgründe, denn die Gefahr, bei einer körperlichen Auseinandersetzung stranguliert zu werden, wird auf diese Weise ausgeschlossen.