Als Freizeit definiert man die Phasen des Lebens, in denen man keinen Verpflichtungen nachgehen muss und deren Gestaltung in den eigenen Händen liegt. Man nutzt diese Zeit hauptsächlich zur Entspannung und zur Abwechslung von sonstigen pflichtbeladenen Tätigkeiten.
Die Arten der Freizeitgestaltung haben sich in den letzten Jahrzehnten merklich gewandelt, was nicht zuletzt auch mit den technischen und gesellschaftlichen Fortschritten zu tun hat. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die damalige Freizeitbeschäftigung unserer Großmütter und Großväter, unter anderem durch die feste Zeiteinteilung, von der heutigen sehr unterscheidet. Körperliche Ertüchtigung, wie man das damals nannte, war jedoch genauso wichtig und gefragt wie heute auch.
Arbeitslosigkeit und Kriege erlebten unsere Vorfahren
Anfang des 20. Jahrhunderts war vor allem die durch den Ersten Weltkrieg verursachte unfreiwillige Arbeitslosigkeit der Anlass, dass man mehr und mehr begann, sich nach sinnvollen Freizeitbeschäftigungen umzusehen. Charakteristisch für diese Zeit des Umbruchs sind die sogenannten Goldenen Zwanziger, die vornehmlich für das Ausprobieren der eigenen Persönlichkeit in der oberen und mittelständischen Gesellschaft standen, bei denen ein feierlicher Anlass dem Nächsten folgte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Begriff Freizeit wieder etwas entfremdet, indem man versuchte, diese zu kontrollieren. Dies geschah nach der vermittelten Maxime, dass Kraft Freude vermittle.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg blieb durch viele Aufbauarbeiten nur wenig Freizeit, was sich aber schon in den 50er-Jahren wieder schlagartig änderte. Hinzu kam, dass nun auch Gegenstände wie Auto und Fernseher mehr und mehr in die privaten Haushalte einzogen und so erheblichen Einfluss auf die Freizeitgestaltung nahmen. Dieses wurde zunächst sehr kritisch betrachtet, da man es für eine Manipulation durch Wirtschaft und Industrie hielt. Doch auch diese Einstellung verklang mit der Zeit. Zwar wurde von nun an auch das Medium des TV immer mehr genutzt, um seine Freizeit zu gestalten. Dies kann aber kaum mit den heutigen Verhältnissen verglichen werden.