Das antike Griechenland nun kannte als Wertmesser die Menge von Nutztieren. Als Wertspeicher definierte man seinerzeit Edelsteine, nämlich Juwelen – als Tauschmittel dienten Kupfer, Wein, Sklaven und Eisen und als Zahlungsmittel wurden auch Bratspieße und Pfeilspitzen verwendet. Man geht heute davon aus, dass genau diese Art des Tauschhandels für den Beginn der Wirtschaft in der heute so bezeichneten „westlichen Welt“ eine Rolle spielte – dass jedoch andere Kulturen (Ureinwohner wie Kelten, Aborigines oder andere Urvölker) ähnlich agierten und lange Zeit ohne direkten Münzverkehr auskamen. Dieser wurde selbst in Griechenland erst im siebten Jahrhundert begonnen. Davor war es üblich, genau abgewogenes Edelmetall für den Kauf zu tauschen (man bemühte sich, den tatsächlichen Wert für eine Sache hier beim Tausch zu berücksichtigen: Ein Kaufmann würde für eine bestimmte Menge Silber dasselbe Gut bekommen, wie es für ein bestimmtes Tier der Fall wäre).
Nun darf die Überschrift „Tauschmittel alter Zeiten“ nicht darüber hinwegtäuschen, dass die menschliche Gesellschaft in besonderen Situationen immer wieder davon absieht, sich auf Geld zu verlassen. Es sind dies Kriegs- bzw. Nachkriegszeiten, die mit einer prinzipiellen Geldentwertung (Inflation) einhergehen: Nämlich im 2. Weltkrieg war es z. B. üblich, Zigaretten gegen Nahrungsmittel zu tauschen (oder prinzipiell alles gegen alles). In afrikanischen Kriegsgebieten (oder jenen mit einer unsicheren Wirtschaft) kann es auch gegenwärtig noch vorkommen, dass man eine längere Busfahrt mit einem Huhn bezahlt.
Der Banknotenverkehr ist ab dem siebten Jahrhundert (der christlichen Zeitrechnung) in China bekannt. Auch in Europa selbst gibt es bereits – in Skandinavien – bereits seit mehreren Jahrhunderten Geld auch in Form von Scheinen. Doch was war vorher? Seit wann kann man nun auch Tagesgeld-Zinsen vergleichen? Die letztere Frage ist nun nicht genau zu lösen, abstrakt bezieht man sich auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Genauer zu klären ist jedoch, wie die Erst- bzw. Vorformen von Geld ausgesehen haben – hier geht es entweder um Symbole, die eine vorher vereinbarte Wertaussage in sich trugen oder um den tatsächlichen Wert einer Sache. (Geld ist nämlich nichts anderes als ein Referenzsystem – und stellt hiermit das Prinzip der menschlichen Kommunikation dar. Auch heute gilt noch: Es ist beim Einkauf nicht die Münze mit dem Gegenwert der tatsächlichen Sache zu vergleichen – hier geht es um eine allgemein anerkannte Wertaussage. Ebenso wie im Sprachsystem: Das Wort verweist auf einen (vorher vereinbarten) Inhalt.