Haustüren, so hat einmal jemand festgestellt, bieten einen interessanten Blick auf den Charakter des Hausbesitzers. Ist er menschenfreundlich, misstrauisch, eher zurückgezogen oder liebt er den großen Auftritt? Die Haustüren sollen es verraten. Sie sollen, so die Philosophie der Tür schlechthin, auch auf ein neues Raumerlebnis vorbereiten, das sich hinter der Tür verbirgt. Und mit welcher erstaunlichen Muße, welchem empfindlichen Verständnis sind die Künstler früherer Zeiten daran gegangen, diese Sichtweise zu verwirklichen.
Heute werden Innen- und Außentüren aus dem gesamten europäischen Raum angeboten, von der Tür einer rumänischen Bauernkate bis zu den Flügeltüren eines Prachtsaales der Renaissance. Ein wenig schwierig gestaltet sich der Einbau, denn die Türen entsprechen natürlich nicht den DIN-Normen unserer Zeit. Umso besser also, wenn ein Haus grundrenoviert oder gar komplett neu erbaut wird. Doch auch der nachträgliche Einbau solcher Kunstwerke ist selbstverständlich ohne Weiteres möglich. Der Kunde hat die Möglichkeit, zwischen einem Türstock aus Stein oder Holz zu wählen. Der Einbau eines Schlosses, das modernsten Sicherheitsansprüchen genügt, stellt das kleinste Problem dar. Die Türangeln und Beschläge aus früheren Jahrhunderten sind massiv und stabil. Es ist nicht nötig, sie auszutauschen.
Ob aus Italien, Österreich, Frankreich, Deutschland, England, Russland – die Türen, vor allem die Außentüren, scheinen für die Ewigkeit gefertigt. Und tatsächlich, es mutet an, als könnten entsprechende Türen, wie aus der Zarenzeit oder dem Mittelalter den Charakter eines Hauses komplett verändern. Ein wenig, als ob sich bei einem Menschen die Augenfarbe verändern würde. Oder mehr noch, die Körperhaltung. Plötzlich nicht mehr kleinbürgerlich geduckt, sondern majestätisch aufgerichtet, mit strengem, autoritären Blick über die Straße auf das nachbarliche Grundstück. Eine antike oder historische Haustür verleiht jedem Haus eine ganz besondere Aura, eine Atmosphäre, die einzigartig ist.