Es stellt sich ganz einfach grundsätzlich erst einmal die Frage, was Naturheilmittel denn eigentlich sind. Es geht den Anwendern in der Regel darum, die Selbstheilungskräfte des Menschen auf natürliche Weise anzuregen. Wie zum Beispiel auch in der Ayurveda-Heilkunst geht es zu starken Anteilen um eine auch vorbeugende Wirkung der Heilmittel. Die moderne Wissenschaft schließt sich an.
Es geht also um verschiedene Methoden, die von der Natur gegebenen Mittel und Reize zu benützen, um im Körper eine Balance, eine Ausgeglichenheit der organischen Zustände zu erreichen. So hat Alfred Brauchle, ein bekannter Arzt aus Dresden, der die Naturheilkunde wohl in eine neue Ära geführt hat, diese Kräfte definiert. Er zählt dazu das Licht und die Sonne, die Luft,die Ruhe und die Bewegung, die Nahrung, die Kälte, die Atmung, auch das Wasser, sogar die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge und schließlichdie Erde. Natürlich schließt er in diese Betrachtung auch Kräuter und natürliche Arzneien, also Heilpflanzen, mit ein. Die Definition der Naturheilkunde in unseren Tagen scheint ein wenig schwierig, denn zu stark sind die Differenzierungsmaßstäbe, die angelegt werden. So ist zum Beispiel Penicillin, eigentlich, philosophisch fast schon gesprochen, eine natürliche Arznei. Genauso zu sehen wären irgendwelche Immunimpfungen, denn das Präparat ist ja durchaus natürlichen Ursprungs. Diese Präparate zählen aber ganz offensichtlich nicht zu den Naturheilmitteln.
Die Naturheilkunde gibt sich in vielen verschiedenen Richtungen. Der einzige Faktor, der wohl allen Naturheilkundeverfahren gemeinsam ist, ist derganzheitliche Anspruch, der vertreten wird. Ganz egal, ob es sich um den Einsatz von Pflanzenwirkstoffen um die kontrollierte Anwendung ätherischer Öle oder das sogenannte Heilfasten, die vorübergehende völlige oder partielle Enthaltung von Nahrungsaufnahme handelt, allen ist zueigen, sich auch mit der Umfelddiagnostik zu beschäftigen. Die Psyche des Menschen ist der Schlüssel zu seinen Beschwerden.