Die Autobastler wissen es schon lange und auch der normale Autofahrer hat inzwischen gemerkt, dass moderne Fahrzeuge wesentlich mehr Technik enthalten, als noch vor 25 Jahren. Der Vergaser wurde durch die Einspritzanlage ersetzt, elektronische Bremshilfen kamen hinzu und inzwischen sind die gängigen Modelle mit etwa einem Kilometer Kabel ausgestattet. Oberklassemodelle bringen es sogar leicht auf das Doppelte. Viele Systeme, Anzeigen und Sensoren müssen miteinander verbunden werden und nicht nur der Autobastler sieht sich dadurch vor größere Schwierigkeiten gestellt. Auch in der Profiwerkstatt muss der Meister dem Kunden erklären, warum bestimmte Bauteile komplett ausgewechselt werden müssen und es nicht möglich ist, ein einzelnes Kabel zu ersetzen oder wieso für den Einbau des Radios samt Lautsprechern die Rücksitze komplett ausgebaut werden müssen. Beim Auto probefahren sieht man auf den ersten Blick nur an den Anzeigen, wie viel Technik inzwischen in jedem Fahrzeug steckt.
Wer die Motorhaube öffnet und eine freie Stelle mit Blick auf den Boden sucht, wird schnell enttäuscht. Fast jeder Zentimeter ist mit Systemen, Kabeln und Leitungen belegt und selbst Hand anlegen ist schon lange nicht mehr möglich. Die komplizierten Anlagen lassen sich nicht einfach wie früher eine Dichtung wechseln, denn nach jedem Austausch muss alles wieder komplett eingestellt werden und auch das Verlegen zusätzlicher Kabel ist meist nur mit Anleitung vom Fachmann realisierbar. Zwar sind die Autos in den letzten 30 Jahren ein wenig breiter geworden, doch das steht in keinem Verhältnis zu den technischen Neuerungen, die seitdem hinzugekommen sind. Natürlich sind die Entwicklungen positiv zu bewerten, denn sie erleichtern dem Fahrer den Alltag und bringen auch mehr Sicherheit auf die Straßen, doch für Bastler beginnt die wehmütige Zeit des Abschieds, denn selbst Schrauben ist fast nicht mehr möglich.