Die Verwendung von historischen und antiken Baustoffen und Bauelementen erhält in den letzten Jahren starken Auftrieb. In ganz Europa sind Fachleute unterwegs, die alte Bauernhäuser, Stadtwohnungen, Palais und Herrenhäuser nach geeigneten Materialen absuchen. Sie halten die Augen auf, nach alten Stein- und Holzböden, antiken Türen und Wandverkleidungen, Kaminen, Kachelöfen, Brunnen, Badewannen.
Egal, ob bei der Sanierung eines Altbaues oder beim Neubau oder Grundsanierung einer Ruine, historische Bauelemente unterstreichen den Charakter des Gebäudes, sie bringen ihn vielleicht zum Vorschein oder sie erschaffen ihn neu. Da ist nichts mehr Konventionelles, da regiert die Fantasie des Bauherrn, da konkurriert das Mittelalter mit dem Klassizismus. Ganz egal, ob es das römisch-antike Fußwaschbecken im ultramodernen Badezimmer ist, oder der mittelalterliche Burgbrunnen im Garten, die zweiflügelige Prachttür zum Wohnbereich, der Computerschreibtisch aus dem Holz eines phönizischen Handelschiffes, die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Natürlich, so ein berechtigter Einwand, kann sich nicht jeder eine solche Art des Wiederaufbaues oder der Renovierung leisten.
Die Preise für derartige Antiquitäten sind enorm. Ein Spaß also nur für halbe Millionäre? Keineswegs! Mit ein wenig Eigeninitiative und Mobilität vorausgesetzt, ist es mit historischen Baustoffen sogar durchaus möglich, Geld einzusparen. Wie viele Bauruinen stehen in der Gegend, warten sehnlichst darauf, entkernt zu werden. Oft genügt eine kurze Anfrage beim Besitzer. Ungeahnte Schnäppchen warten, denn nicht jeder Hauseigentümer weiß um den Wert seines Bauschutts. Ganz egal, ob es alte Dachziegel, Klinkersteine, tragende Holzbalken, Wandverkleidungen oder Dielenböden sind, es ist möglich, die Materialien wieder zu gebrauchen. Holz wird gründlich gereinigt und auf Schädlinge untersucht, mit neuem, oft auch auf alt getrimmten Anstrich kann es seinen angestammten Platz wieder annehmen.