Yoga-Übungen für Anfänger

Yoga, fälschlicherweise von vielen Menschen nur als rein körperliche Übung angesehen, ist in Wahrheit schlicht und einfach der spirituelle Weg auf der Suche nach Erleuchtung. Es kommt ursprünglich aus Indien und vereint die Philosophie des Hinduismus mit der des Buddhismus. Um mit dem Yoga zu beginnen, sollte man sich mit der Philosophie identifizieren.

Yoga ist eine der sechs klassischen Schulen, auch Darshanas genannt, dieser indischen Philosophie. Im Yoga wiederum gibt es eine Vierteilung der Ausrichtung. So ist das „Raja Yoga“ ein Obergriff für die acht Stufen des „Ashtanga Yogas“, das die Erkenntnis auf meditativem Weg erreichen will. Das „Jnana Yoga“ hingegen richtet sich der intellektuellen Erfassung der Ewigkeit und ihrer Kräfte zu, während das Karma-Yoga das Yoga der Tat, des selbstlosen Handelns ist. Das „Bhakti Yoga“ schließlich ist die letztliche Hingabe an Gott, den Schöpfer, die schöpferische Kraft des Universums.

Der also zu anfangs ganz spirituelle Weg wurde erst langsam mit den körperlichen Spannungs- und Entspannungsübungen untermauert. Die vielen Asanas, also die verschiedenen körperlichen Übungen und Wege, den Organismus zu stärken, Verschleißerscheinungen vorzubeugen, Muskeln und Gelenke, Sehnen und auch innere Organe zu trainieren und zu immunisieren, entstanden erst im Laufe der Zeit und drängten sich schließlich im europäischen Yoga vollkommen in den Vordergrund. Einen ersten Schritt in diese Richtung tat jedoch schon im fünfzehnten Jahrhundert das „Hatha Yoga Pradipika“, welches die körperlichen Übungen darlegte, die zu einem Erreichen der letztendlichen Ziele ausgeführt werden sollten. Die Basis der Mystik des Yogas bleibt durchaus den Wagen, welcher bildlich der Körper ist, wobei der Kutscher der Verstand sei, die fünf Pferde die fünf Sinnesorgane, der Fahrgast die Seele, mit dem Geschirr nämlich dem Yoga, durch alle Unbillen des irdischen Lebens zu lenken, so wie es in den ältesten Aufzeichnungen den Upanishaden niedergeschrieben ist.