Die Geschichte des Motorrads von früher bis heute

Vom ersten Zweirad bis zum modernen Motorrad war es ein weiter Weg. Das erste Zweirad, die sogenannte Laufmaschine, wurde im Jahre 1817 von Karl Drais erfunden. Noch heute spricht man deshalb von der Draisine. Das erste Zweirad hatte natürlich noch keine Ähnlichkeit mit einem Motorrad. Der Fahrer musste seine Füße benutzen, um sich vom Boden abzustoßen. Aber schon drei Jahre später bekam die Draisine einen ersten Dampfmotor. Allerdings waren durch die damalige Technik Grenzen gesetzt. Das Projekt konnte nur scheitern. Bis sich Pedale am Zweirad durchgesetzt haben, sollten noch einmal rund 50 Jahre vergehen. Damit war das Fahrrad geboren und der Weg für das Motorrad geebnet. Das erste Patent für ein Dampfmotorrad wurde 1868 auf Louis-Guillaume Perreaux ausgestellt und schon ab 1871 wurde es in Serie produziert.

1885 gab es dann das erste Motorrad mit einem Benzinmotor. Gebaut wurde es von Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach. Allerdings hieß es damals noch nicht Motorrad, sondern Reitwagen und hatte tatsächlich einen hölzernen Rahmen und Räder, die mit Eisen beschlagen waren. Der Motor mit einer Leistung von 0,5 PS würde heutigen Motorradfans nur noch ein müdes Lächeln entlocken. Nach einer Versicherung für den Reitwagen wird man hier vergeblich suchen, denn er blieb ein Einzelstück, das später durch ein Feuer zerstört wurde. Nachbauten lassen sich in verschiedenen Museen noch heute bewundern.

Ein Motorrad geht in Serie

Das erste Motorrad mit einem Verbrennungsmotor, das in Serie produziert wurde, stammt von Hildebrand & Wolfmüller. In der Zeit von 1894-1897 wurden mehrere 100 Stück gebaut. Aufgrund technischer Mängel und zu hoher Preise konnte sich das Motorrad allerdings nicht durchsetzen. Allerdings wurde in den nächsten Jahren immer wieder an der technischen Verbesserung gearbeitet und 1893 gab es dann das erste Patent für einen Spritzdüsenvergaser. 1901 erhielt Robert Bosch das nächste wichtige Patent. Er entwickelte die Magnetzündung.

Die richtige Serienproduktion kam von der amerikanischen Firma Indian. Schon 1914 wurden dort 60.000 Motorräder im Jahr produziert. Verdrängt wurde die Firma von ihrer Vormachtstellung durch Harley-Davidson. Andere große Serienhersteller waren DKW, die NSU Motorenwerke AG oder die BSA Group. Seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gilt Honda als größter Motorradhersteller der Welt.